————— Mal wieder etwas Lustiges —————
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DER LEBENMÜDE KATER
Ein Kater will aus seinem Leben scheiden:
Alt und krank ist er, nicht zu beneiden.
Ein Hinscheiden mit Todesleiden
gilt es aber zu vermeiden.
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Von höchster Klippe probiert er es mit dem Springen;
fällt stets auf die Pfoten, anders will es nicht gelingen,
springt ins Feuer – und erstickt es – wie ungeheuer!
Probiert es sogar mit dem Ersticken,
doch auch das will ihm nicht glücken.
Herrchens Gewehr soll jetzt herhalten:
Erschießt aber beim Verkehrt-rum-Halten
nicht sich mit einem letzten Miauchen,
sondern PENG! sein geliebtes Frauchen.
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„Ich ersäuf mich jetzt deswegen!“ und rennt runter
zum Teich. Wieder keinen Segen, er geht nicht unter!
Auch das mit dem Verhungern will nicht klappen,
fette Perserkatzen brauchen lange keinen Happen.
Zu Tode frieren ist seine letzte Idee!
Er gräbt sich ein im tiefsten Schnee
direkt an der alten Berliner Chaussee.
Das Fell zu warm und auch zu dicht:
Der Tod war noch nicht darauf erpicht
das aufdringliche Katzenvieh da zu behalten
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Ein Schneepflug fand ihn und hat angehalten
Da aber muss der Kater innehalten,
erkennt sein dummes Fehlverhalten
Bald vergessen seine Sorgenfalten
Man brachte ihn dann wohlbehalten
in das Tierheim Eichenwalden.
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Schnell begann er wieder aufzuleben.
So heißt es nun: Aufgepasst und Acht gegeben:
Nicht nur die Katz, auch der Kater hat sechs Leben!
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Gedichtet 1988 Gerichtet 1999 Umgeschichtet 2008
Veröffentlich und berichtet: 2025