No. 7473

2020-02-09 - 17:47
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

Im zweifelhaften Fall entscheidet

der Geist sich für das vordergründig

Richtige, das Gemüt hingegen für das

vordergründig Falsche

~

Nach einiger Zeit der Anpassung

wären allerdings obige Entscheidungen

umgekehrt vorteilhaft

~

Deswegen, wenn der Verstand und

die Intuition sich widersprechen, entscheidet

sich die Weisheit gar nicht, sondern wartet ab


No. 7472

2020-02-08 - 20:12
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

DIE  SCHNAPSIDEE

Ψ

Alles begann, wie ich es seh‘ – mit  d e r  Schnapsidee:

Sie war erfolg- und folgenreich, weil alle sich betranken,

und machte die Gefühle reich, befreite die Gedanken.

Jene, die den Schnaps erfand, war eine gute Fee!

Ψ

Jene, die den Schnaps erfand,

muss also eine Frau gewesen sein.

Der  Zufall  ging ihr wohl zur Hand,

sie trank Vergorenes, süß und noch unrein.

Ψ

Und als sie merkte, wie das so entspannt

da  nahm  sie  ihren  Apfelwein

und hat den Saft gebrannt.

◊   ◊   ◊

Ihr Apfelschnaps war seidenweich und rein.

Sie schenkte ihrem Adam einen Becher davon ein,

der gerade vor dem Baume der Erkenntnis stand.

ψ

Da kam eine Schlange gekrochen

die hatte Branntwein gerochen.

Ψ

Sie erzählte von Erkenntnis, warnte lang und breit

Alkohol‘ hätte Geist, der mache dumm und breit.

Drei Becher später, das Reptil  voll  bis zum Rand,

da war ihm die Wirkung am eigenen Leib bekannt.

Ψ

Adam hauchte kurz – die Schlange war gebannt!

Und das Geschehen erweckt ganz allgemein

den  logisch  wirkenden  Anschein:

Jene Frau muss wohl die Eva gewesen sein.