Die Wahrheit gilt ohne Ansehen der Person.
Sie ist also blind.
Deswegen müssen Prominente
keine guten Schauspieler sein.
Solange –
bis die Bewunderer mal die Augen öffnen.
MIR WISSET NIX
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Wenn in einer Gesellschaft alle lügen –
muss sie sich einer Sonderlösung fügen:
Administriert durch „Dienste“, den bitterbösen
und verabreicht durch die Medien, den ominösen:
Es genügt, um für die Bürger einen „Vorfall“ auszulösen,
ihnen eine Wahrheits- und Lügenmixtur einzuflößen
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Nur das kann die Menschen sanft erlösen
zum Eindösen, Ablösen und Auflösen
Und zur Vermeidung etwaiger eigener Blößen
bei Verstößen eventuell beteiligter Geistesgrößen:
Jede Verantwortung im Fluss der Zeit abwärts flößen
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(Aus dem Gedichtband >Mit Gedichten Humor belichten<)
Alle Gier beginnt irgendwann in
aller Stille nach Sättigung zu suchen.
Dann sucht sie in der Öffentlichkeit.
Und findet auch dort keine mehr.
Der Asket stirbt.
Die Verehrer fasten weiter.
Die Erleuchtete schmiert die Stullen.
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Der Zweck eines Medizinbetriebes besteht darin,
Patienten gesund zu kriegen, das ist der eigentliche Sinn.
Aber auch um Geld zu machen: für einen kräftigen Gewinn.
Und den Selbstheilungskräften der Patienten in Maßen
dann die weitere Genesung zu überlassen.
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Im Krankenhaus, im Krankenhaus,
da sieht das Ganze plötzlich anders aus:
Denn im Notfall haut die Chirurgie uns raus.
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Vierundzwanzig Stunden – und alle Zeit bereit.
Bereitschaftsärzte – die tun Patienten leid.
Was für eine Hektik, welche Betriebsamkeit.
Und nur der Pathologe: Der hat reichlich Zeit!
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Aus dem Gedichtband
>Mit Gedichten Humor belichten<
tredition verlag - - hamburg
Wenn der Irrtum
nicht zum Tode führt:
dann nistet er sich ein!
Mächtige beginnen irgendwann
mit der Vergötterung ihres inneren Tyrann.
Denn dieser fordert und erhält damit Gewalt.
Und erzwingt nur so den Selbsterhalt.
Warum kann die Gier nicht satt werden?
Es geht ihr nur um den andauernden Lustgewinn.
Für Frauen gibt es selten „echten Kerle“ zu finden.
Nur deren Lärm und die Gerüche.
„Echte Kerle“ sind nur unter ihresgleichen echt.
(Nicht modifiziert, kultiviert und domestiziert)
Im Tod hört der Diplomat auf – diplomatisch zu sein.
Irritierend direkt und völlig unmanierlich:
„Schleich Dich wieder weg! Hau ab!“
Ψ
Der Tod hingegen ist der vollkommene Diplomat:
Er versteht es, jeden Menschen zu gewinnen.
(Verbindlich–überzeugend–diskret–formvollendet.)