Wenn wir heute im Grunde,
selbst aus berufenem Munde,
die ungeschminkte Wahrheit hören:
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Dann müssen wir uns spontan empören!
Denn Wahres ent-täuscht, will uns stören.
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Wir wollen lieber Lügen hören
und bevorzugen den Schein,
wollen unbetastet, unbelastet,
beruhigt und selig sediert sein.
Damit eine Gesellschaft im fortgeschrittenen Verfall
der Demokratie lügen, tarnen, täuschen und mogeln
kann, bilden die Medien ein Monopol für all das, was
allgemeine Aufmerksamkeit verschafft.
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Sie muss von einer einzelnen kleinen, getarnten
gesellschaftlichen Gruppe kontrolliert werden.
Sonst funktionieren die Lügenmärchen nicht.
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Denn somit bleibt nur den Eliten erkenntlich
was zwischen allen Lügen wahr ist und was nicht.
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Die einen lügen weil sie wissen,
die anderen lügen weil sie nichts wissen.
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Höchste Kreise lügen bereits so lange,
dass sie ihre verlogene Wirklichkeit
längst als die weltweit verbindliche
Wahrheit deklarieren.
ES SCHEINT IMMER NOCH:
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Der Geldschein vermittelt einen nominalen Wert
Der Kerzenschein vermittelt einen ideellen Wert
Der Anschein vermittelt einen äußeren Wert
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Der Krankenschein bescheinigt den inneren Wert
Der Heiligenschein garantiert einen ewigen Wert
Der Erbschein lockt mit einem künftigen Wert
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Doch der einzige Schein mit idealem Wert:
das ist der Totenschein
Das Leben gibt keine Versprechen
– nur lebendige Hoffnung.
Das ist der Lebenswert.
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Das Leben bietet keine Garantien
– nur eine Fülle von Wahrscheinlichkeiten.
Das ist der Wert der Freiheit.
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Das Leben hält keine Versicherung bereit
– nur stetigen Wandel.
Das ist der Wert der Wahrheit.
DER SCHEIN
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Der erste Schein unseres Lebens ist der Geburtsschein.
Er besiegelt unseren Lebenswert.
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Der zweite Schein unseres Lebens ist der Führerschein.
Er beflügelt unseren Freiheitswert.
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Der dritte ist der Hochzeits-Gutschein.
Er spiegelt unseren sozialen Wert.
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Den lebenslänglichen Schein erfüllt der Geldschein.
Es versiegelt unseren Glaubenswert.
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Der letzte Schein ist der Totenschein.
Er entriegelt unseren Erinnerungswert.
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Aus meinem Gedichtband:
>Mit Gedichten Humor belichten!<
tredition verlag - hamburg
Neid ist als Selbstsucht dir beschieden,
der dich stetig vorwärts treibt.
Zufriedenheit ist der innere Frieden,
der dagegen ruhig in deiner Mitte bleibt.
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Neid ist stark verbreitet,
doch der Neider bleibt allein.
Niemand der ihn je beneidet,
niemand will mit ihm sein.
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Neid betrifft fast alles - und wird auch oft geübt,
Freude bringt er keines Falles, die Sinne sind getrübt.
Nicht nur das Haben wird geneidet, sondern auch das Sein.
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So wird im Geheimen das Scheinen vorbereitet.
Wenn Wahrheit nur im Geheimen scheint,
bleibt sie ganz allein!
Täuschung ist die Waffe des Unscheinbaren