No. 10.470

2021-08-27 - 10:16
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

Mal wieder etwas schräg Angerichtetes

und skurril Zusammengedichtetes

–   +   –

DER BÄR IM BORDELL

~

Mad-moiselle  Giselle,

wann wird es wieder hell?“

Erst einmal gar nicht – gell?“

~

Die  Narkose  wirkte schnell,

und Giselle fesselt den Gesell

fix  und  fest  ans  Bettgestell !

Nein, das ist kein Sado-Modell

Nur das Licht wird jetzt zu grell

~

Die OP verlief glatt und rationell

Der Chirurg war aber sehr formell

mit seinem  dringenden  Appell:

Nie wieder Rebell im Bordell,

sonst drohe das Skalpell

~

Der Häftling war generell

hormonell recht kriminell

Er verbog das Bettgestell,

befreite sich professionell

und floh dann blitzeschnell

~

Die Polizei fand das gar nicht originell

war aber  personell  im Stellenkarussell

So entkam der Gesell in seinem Bärenfell

zurück in den Zoo hinter das Gittergestell

Der Zoodirektor erkannte dadurch schnell

für den nächsten  Filmdreh  im Bordell

braucht es ein anderes bäriges Modell

+   +   +

Aus der Gedichte - Werkstatt


No. 10.469

2021-08-27 - 09:54
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

Der neuste Bericht

ÜBER  DIE  'ZWISCHENSCHICHT'

+

Was ist das Gegenteil von „Oberschiet“?

Oder vom

Gegenteil und Hinterteil der Unterschied?

+

Wo ist der verschwundene Mittelstand?

Unbekannt?  Unsichtbar im Unterstand?

+

Was ist das Oberteil der . . . Unterschicht

Man  rätselt  noch  –  man weiß es nicht!

+

Steckt der Mittelstand nunmehr dicht an

dicht im Hinterteil der Oberschicht?

+

Das erkennt man  nur  im Dämmerlicht

Doch darauf ist niemand mehr erpicht


No. 10.468

2021-08-26 - 12:43
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

DIE BLIND-SCHLEICHE

Auf einer steilen Klippe

stand eine Eiche auf der Kippe,

unter ihr nur der Ozean – jählings

Und hinter dieser Eiche

verschlich sich eine Schleiche

versehentlich nach links

Sie fiel auf etwas Weiches,

hoffte, es wäre jemand Gleiches.

War der Rachen eines Haies – allerdings!

In solch gefährlichem Bereiche

erkannte die Blindschleiche:

Die dumme Idee nach links

war nicht die erfolgreiche,

sicher aber folgenreiche

Und schlich sich dann nach rechts

Damit hatte der Hai

im Eifer des Gefechts

nicht gerechnet; einerlei:

Er verschluckte sich anbei

und spukte sie an Land dabei

auf den Sandstrand bei Shanghai

Wonach die Schleiche erstmals frei,

wie auch tadellos und einwandfrei

geradeaus geschlichen sei !

(Ein Gerücht, denn niemand war dabei)

Na ja, egal – es war schon eine Qual

Die Schleiche hatte keine andere Wahl

und mutierte dann zum Aal

Eingereist als Schleiche

und also angepasst als Aal:

Das lag behördlich im Bereiche

der dauerhaften Duldung, allemal

Mutation: Die ist schon – total legal

Und die Lehre aus dieser Affäre,

auch nach Ansicht vieler Visionäre,

beweise, Glück gehöre ins Imaginäre

Und dass man sich auch mal irren kann

Daher der Ausdruck: Schleich' dich dann!

Aber schau halt dann und wann

dein Vorhaben besser vorher an

Und bist auf Weitsicht du erpicht,

mutier dir scharfe Augen ins Gesicht

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Aus der Gedichte - Werkstatt


No. 10.466

2021-08-25 - 10:11
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

JO !

:

Zwei Philosophen im Einvernehmen

kam es mitten im Winter in den Sinn

einen  Spaziergang  zu  unternehmen

:

Der Eine fiel beim Denken plötzlich hin

Der  Andere  wollte sich nicht bequemen,

den  Ersteren  einfach  hoch  zu  nehmen,

sah darin - auch keinen geistigen Gewinn!

:

Um die Gedankengänge nicht zu unterbrechen,

machten sie sich auch kein Kopfzerbrechen!

:

Der Eine lag – der Andere stand

zwei Perspektiven waren nun zur Hand

Das beflügelte den Gedankenstrom enorm

Eine neue Denkform wurde nun die Norm

:

So diskutierten sie dann immer wieder,

fanden Ruhm und reichliche Mitglieder

für ihre Philosophenschule 'Tauchsieder'

:

Heißes Gedankengut in kalte Tiefen führen

Schüler konnten den Enthusiasmus spüren

:

Es entstanden so – ein "Denkercredo" und Motto

Und bis heute hören wir es de facto  immer wieder:

. . .

> Jo ! - do legst di nieda"! <

:

Aus der Gedichte-Werkstatt


No. 10.411

2021-08-15 - 08:33
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

ENDLICH  RUHE

.   .   .   .   .

Der Tag verstarb

Die Nacht erwachte

Der Morgen verdarb,

wie  ich  es  mir  dachte:

die Laune. Und ich erwarb

Schallschutzfenster, handgemachte

.

Was mich aber fertigmachte,

dass der Lärm nicht Pause machte!

.

Weil ich nach der Stille trachte,

und seither im Keller übernachte,

mich aber  dort  einmal  bei Nachte

ein äußerst strenger Frost umbrachte,

fand ich nun Ruhe, wie man hier beachte:

.

Der Mensch verstarb

der Himmel erwachte

Man erwarb,

da die Sonne lachte,

mir eine getönte Fernsichtbrille

eine handgemachte –

.

Mein letzter Wille

war ein Sarg mit Schallschutzhülle

und mit einer Luke aus Gorilla-Glas

In meinem Grabmal aus Fieberglas

schräg eingebaut mit Regenrille:

.

Schönste Aussicht und totale Stille

Schon jahrelang genieß' ich das!

.

Aus der Doku-Reihe:

Es flüstert etwas aus der Gruft

Ist  es  Lärm  oder  nur  Zugluft?

.   .   .

Siehe auch unter dem Schlagwort

> Scheintot <

oder No. 10.030  -  No. 7061  -  No. 6993

oder auch die  No. 10.054