No. 10.045

2021-05-18 - 11:21
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

DIE  SYMBIOSE

Aus “Liebe“ hat der Vogel sich den Wurm genommen.

Der wäre sonst alleine nicht mehr weit gekommen:

Ob Vogel oder Wurm gemeint, das ist egal.

Die Liebe dient so beiden.

Echte Liebe lässt Verschmelzen nicht vermeiden,

was zählt dabei schon Liebesqual?

Der Wurm war giftig, was der Vogel gar nicht wusste,

und was er eigentlich vermeiden musste.

Die Folgen waren sehr fatal.

Den Darm des Vogels hat es fast zerrissen!

Doch er war nur kurz bedrückt – hat dann gedrückt

und den Giftwurm im Fluge ausgeschissen.

Die Erkenntnis ist hier ganz banal:

Prüfe Dich vorher, bei jeder Symbiose,

sonst geht’s daneben oder in die Hose.

Verhüten taugt hier allemal.

Und jene, die unten standen, wissen alle,

dass die  Liebe  stets vom Himmel falle,

manchmal ungenießbar und doch real.


No. 10.040

2021-05-17 - 12:48
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

DER  IQ 

EINER  KUH

—  ◊  —

Was nimmt sie nur

für  ihre  soziale  Kur ?

–  —  ◊  —  –

Eine Kuh fragt nach ihrem IQ;

die  Antwort  erhält  sie  im  Nu:

Normal begabt  –  Aber ab und zu

Spitzen emotionaler Intelligenz dazu.

—  —  ◊  —  —

Der Ochse, der die Diagnose stellte,

der Hund, der sein Einverständnis bellte,

und der Esel, der sich dazu gesellte

kennen nur soziale Kälte.

– —  ◊  —  –

Sie erklären der erfreuten Kuh

das  mit  der  Milch  wäre  der  Clou,

es bräuchte emotionale Intelligenz hierzu.

—  ◊  —

Die Kuh antwortet mit einem sozialen Muh

und gibt ihnen noch einen Liter Milch dazu.


No. 10.033

2021-05-15 - 12:39
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

Der  Poll  für  den  Proll

sieht  den  Troll  bei  46 %  (lol)

-  Toll!  -

+

Die Umfrage wurde abgebrochen

Man hatte großen Unmut gerochen

Die Kameras und Recorder waren

mit Schimpfen und üblem Gebaren

und mit nur Unerwünschtem voll

Was das soll?

+

Die Aussagen wären nicht taktvoll,

weder sinnvoll, würdevoll noch geistvoll

Und die Umfrage sei nicht repräsentativ

weil die Interviewten allesamt primitiv

+

Die Interviewer blieben so verdienstvoll

und  gut  bezahlt  auf  ihrer  Payroll


No. 10.026

2021-05-13 - 08:35
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

Nr. 31

- + -

Sie hatte keine eigenen Kinder,

nahm sich dafür nicht minder

die ganze Nation zur Brust

+

Und hielt sie über den ganzen Winter

bis zum Sommer unter Lockdown und im Frust

+

Sie nährte jedoch nicht ihre Nation!

Eher umgekehrt trifft es schon

+

Sie  s t i l l t e  alle Bürger

im  Oberlehrer - Jargon:

Keinen Mucks und keinen Ton!

+

Man weiß nicht, was aus ihr werden soll

Augenscheinlich ist das Maß jetzt völlig voll

- + -

Mal schauen, was sie bald im  Sommer  macht

Ihre politischen Glanzstücke sind aber erbracht

Das  ultimative  Wunder,  so  hat  sie  sich  gedacht,

wird per Raute auf dem  Wahlcomputer  vollbracht


No. 10.024

2021-05-12 - 16:18
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

VON  DEN  POETEN

Ψ

– Was man aus früheren Jahren noch kennt –

Wer Bücher verfasste, konnte fast 100 Prozent

seiner Kreativität in sein Werk investieren.

Brauchte keine Kraft und Zeit zu verlieren.

Es blieb beim Erdenken und kreativem Schreiben!

Ψ

Dann aber kamen erst scheibchenweise – später in Scheiben

wie folgt auch noch hinzu: Korrigieren, Formatieren,

Lektorieren, Computer Science, E-books generieren.

Dann Buchdesign, Typenschrift und Datenübertragung.

Lokale Leseproben, Leser-Test und Freundeskreisbefragung

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Flyerdruck, Marketing

und Auflagenwahrsagung,

Entwürfe, Cover, Bilderrechte,

Zündende Werbe-Ideen zielgerechte,

Zulauf, Verkauf, „Messelauf“, Presse auf

Lesungen und Vermarktung obendrauf!

Ψ

Und natürlich kam das übliche „Juristische“ mit dazu.

Doch selbst damit ist  noch lange  keine Ruh,

denn es kommt schlussendlich und hierzu

auch noch das Verlagsgesuche mit dazu.

Ψ

Dadurch bleiben

– nur noch 7 Prozent der Zeit –

überhaupt zum  kreativen Schreiben.

Da musste man noch Schriftverkehr betreiben

und dies dem Finanzamt unter seine Nasen reiben!

Ψ

Denn im Laufe vieler Jahre

begannen auf  seltsam  wunderbare

Art und Weisen diese Beschäftigungsweisen

der schreibenden Zunft sich in den Schwanz zu beißen.

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Das führte zu einer allgemeinen Schreibverhütung

durch obige Selbst- und Fremdbeschäftigung vor allem.

Deswegen ist die heutige Autorenvergütung

gerechterweise auch auf diese 7 Prozent gefallen!

7  Prozent pro Bucherlös. . . ansatzweise.

Bedauerlicherweise!

Ψ

Ich begann einmal als ein fleißiger Autor

und wurde unmerklich mit der Zeit ein Tor.

Heute bin nicht so blöd – jetzt bin ich ein Poet

Und das Ende der Geschichte -

heute schreibe ich liebend gern Gedichte