No. 7722

2020-05-14 - 09:35
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

DAS  NATURKIND

Ψ

Meine Mutter hat einen eisernen Bauch,

und sie dreht sich sacht im Kreise

Aber gut festhalten tut sie mich auch,

auf eine kaum spürbare Weise

Sie ist dick und kugelrund

mit einem versteinerten Gesicht

Und wie viel sie wiegt in Pfund,

das interessiert sie nicht

Sie hat eine sanfte blaue Haut,

bringt leise den Schlaf in der Nacht

Ist sie unter Spannung wird sie laut

und bebt, dass es nur so kracht

Wütend raucht sie wie ein Vulkan

manchmal für Wochen fortan

Aber sie ist eine gute Mutter,

und bleibt mir immer grün,

gibt mir stets ihr bestes Futter,

um lebendig aufzublüh‘n

Auch Bauern schätzen sie, die Verehrte,

weil sie durchweg alle Wesen mit ernährte

Ich säe und ernte durch meine Gartenerde

Habe nie gerätselt was wohl aus mir werde:

Denn meine Mutter ist die Erde!


No. 3309

2016-06-10 - 23:30
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

Geborgenheit

empfinden wir in dem Haus,

in dem wir wohnen.

~ ♦ ~

Und unsere manchmal rauen äußeren

 Lebensumstände entsprechen einem Sturm,

der um eine abgelegene Berghütte tost.


No. 6319

2016-06-01 - 17:50
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

Die  Heimat  ist  ein  Paradies

Ψ

Wo man dich deine ersten Schritte machen ließ

Wo man stehen bleibt und dich erkennt

Man winkt und deinen Namen nennt

Wo die Kinder lachen und dich rufen

Und die Alten dein Zuhause schufen

~~~~~

Dort wo man dich im Herz versteht

die Erinnerung langsam verweht

 Und doch für immer fort besteht

Vertraute Düfte locken, die alten Lieder klingen

Und im Abendrot die Menschen singen

Dort ist er, der alte Heimathimmel im Frühlingswind

Dessen bunte Gärten für uns die schönsten sind

~~~~~

Und wo man die Namen aller Straßen wusste:

Das war und ist und bleibt “Daheim“

Doch wer sein Paradies noch nie verlassen musste

Macht sich hierauf keinen Reim . . .

Ψ

Aus meinem Gedichtband

> Mit Gedichten Humor belichten <

tredition verlag / hamburg


No. 1060

2016-05-26 - 16:43
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

Wer seine Heimat aufgibt,

weiß erst später ob er was gewinnt.

Wer aus der Heimat vertrieben wird,

spürt sofort, was er verliert.