Je reifer die Weisheit wird,
desto tiefer wird ihre stillvergnügte Freude
Je reifer die Weisheit wird,
desto tiefer wird ihre stillvergnügte Freude
Die Weisen sind zutiefst
über jene Vorkommnisse erfreut,
die sich n i c h t ereignet haben
.
Denn gemäß ihrer Einsicht leben sie stets
in der besten aller Welten. In einer Welt
der sich ausagierenden Vollkommenheit
AUCH AUF DIESE WEISE
GELINGT DIE LEBENSREISE
+
Jeder Anfang sucht seinen Zweck
An jeder Kreuzung schau ums Eck
Bleib und lebe an dem rechten Fleck
+
Auf der Lebensreise meide Dreck,
trage lediglich dein leichtes Gepäck
Ausgeglichenheit schlägt kein Leck
+
Genügsamkeit vermeidet Schreck
Im hohen Alter bleibe unter Deck
Jedes Ende – auch Not und Tod
erfüllen ihren Zweck
Im Alter gibt es immer weniger,
wofür es sich zu geizen und zu gieren lohnt
Wenn Wünsche wahr werden:
Das Wundern tritt ein beim
Empfang des Eingetroffenen
≡ ◊ ≡
Vorher wirkte die Ahnung
Danach die Verblüffung
und hoffentlich die Freude
Alte Narren sind die besten Narren!
Dumm gewesen – dumm geblieben
Und ungebremst die Narretei betrieben
◊
Was haben sie gelernt – was haben sie verloren?
Nichts! Sie blieben ohne Sünde: Sind auserkoren;
werden als glückliches Zirkuspferd wiedergeboren
◊
Und fällt ein alter Narr mal aufs Gesicht,
betrübt das einen alten Spinner nicht!
Falls dem Narren das Genick dabei bricht
ist es für alte Dussel quasi eine Pflicht:
Sie lachen auch dem Tod noch ins Gesicht
~
Aus der Gedichte-Werkstatt
Die Freuden können abrupt zu Ende gehen
oder sie klingen ganz allmählich aus !
Deswegen gibt es nur die Vorfreude
–÷–
Eine "Nachfreude" jedoch nicht
Höchstens nach Jahren als
wehmütige Erinnerung
Es gibt eine Reife im Leben,
da kann es ratsam sein, aufzuhören mit dem Fragen.
Denn die Antworten verändern sich – wie die Welt –
im Laufe der Zeit und ein schweigsames Beobachten
ist der tiefen Erkenntnis dienlicher!
Erstarrte Beobachtung wird zum Vorurteil
Die Höheren Gewalten
erscheinen in wechselnden Gestalten:
◊
Das Glück können wir nicht halten,
das Pech nicht selbst gestalten,
unsere Schutzengel behalten,
den Tod nicht aufhalten,
das Altern fernhalten.
◊
Nur an die größte der Gewalten
- die Liebe - gilt es sich zu halten.