No. 7944

2020-07-10 - 09:55
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

Auch das Alter kommt auf leisen Sohlen

ganz  unverhofft  und  ganz  verstohlen

Es  zwickt  nur  kurz,  es  kneift  verhalten,

es wird schon wieder bei uns steifen Alten

Wir haben doch trainiert, uns gut gehalten

Auch wenn die Knochen etwas müde sind

im Geist sind wir munter und geschwind,

im Gemüt frisch geblieben wie ein Kind

Älter werden ist nicht schwer

Alt zu sein belastet aber mehr

Schwer fällt uns dann vielmehr

das letzte Wegstück zur Heimkehr

Aber auch im Alter geht das Leben weiter:

Zufrieden bleiben macht uns dankbar heiter

Aus der Gedichte - Werkstatt


No. 7943

2020-07-10 - 09:16
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

Dankbarkeit

ermöglicht unsere tägliche Zufriedenheit

—     =     ≡     ◊     ≡     =     —

Für jeden Atemzug – der uns am Leben hält

Für jeden Schritt der – der uns vorwärts bringt

Für jeden Herzschlag – der den Körper versorgt

Für jeden Tag den wir – unverletzt beenden können


No. 7942

2020-07-09 - 12:07
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

Im Alter wird einem zunehmend mehr genommen

als man erhält. Ganz allmählich – fast unbemerkt

+

Aber nur so

kann das Leben von Tag zu Tag leichter werden


No. 7937

2020-07-08 - 11:25
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

Gut, dass die Jugend nicht langweilt

und  sie  auch  nicht  allzu  lange  weilt

+

Sind wir in ihr  –  ist die Meinung geteilt

Sind wir erwachsen:  sind wir weiter geeilt

+

Doch angelangt im Alter wird allen mitgeteilt:

wie gerne hätten wir noch in der Jugend verweilt


No. 7936

2020-07-07 - 15:00
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

DER  ALTE  SCHLACHTERMEISTER

≡         ≡

Er war ein Schlachter von allererstem Rang,

trug ein Schlachtermesser, schwer und ellenlang,

blutverschmiert mit metallisch hellem Klang

≡     ♦     ≡

Er war ein Mann mit Statut und großer Ehr

Man nuschelte und tuschelte: Das ist ja der und der!

Wie streng er blickte!  Wie knapp er nickte!

≡     ♦     ≡

Was aber alle wussten, dass sie sich in acht nehmen mussten:

Denn  er  hatte  zwar  die  wahre,  unschlagbare  Schlachterware,

doch fanden sich darin mal Fingerkuppe, Daumen oder Kräuselhaare

≡     ♦     ≡

Dass es des Schlachters eigene waren,

darüber waren sich die Tuschler nicht im Klaren

≡     ♦     ≡

Was ihnen

auch niemand verklickte,

dass, wenn er mal strenge blickte:

ihn phantomgeschmerzt der Daumen zwickte.

Das mit der Fingerkuppe – war inzwischen schnuppe,

ihm aber sein Kräuselhaar abknickte, wenn er zu viel nickte

—   ≡     ♦     ≡   —

Aus meinem Gedichtband 1

> Mit Gedichten Humor belichten <

tredition  verlag  --    hamburg