No. 7728

DER  SCHAM-AHNE

Wer trommelt gern, wer bommelt noch? Es ist euer

alter  Onkel  Theodor,  ein prominenter Getreuer

seiner  weithin  anerkannten  Tierliebhaberei.

Doch das wurde der Verwandtschaft zu teuer!

Aber jetzt im Altenheim ist es ihm einerlei,

er redet eh‘ nur noch mit seinem Papagei.

Vor dem Tod das Pflegefeuer

in  der  Pflegestufe  drei.

Nach dem Tod das Fegefeuer

im Krematorium Nummer zwei.

Nach dem ‚Krema‘ ein Tutorium bei

den Spezialisten für die Erbschaftssteuer:

Frohe Erben in der Steueranwaltskanzlei

sind präsent für die große Freudenfeier.

Doch der Nachlass, der ist ungeheuer,

erscheint als komplette Augenwischerei!

Der Erblasser, so ein Ochs und Wiederkäuer,

vererbt nur Futter und seinen Papagei.

Die Kohle ist beim Finanz-Betreuer

gut versteckt im Bank-Gemäuer.

Es gibt ein lautes Empörungsgeschrei,

dazu  eine  regelrechte  Massenschlägerei,

mit dem Einsatz von Schutz- und Kriminalpolizei.

Später in der Bank noch eine kleine Messerstecherei,

da sind ungefähr fünf geldgierige Stecher mit dabei.

Scham überkam den Ahnen hierbei,

er war angesichts  dieser  Leichenfledderei

persönlich per Standleitung zum Himmel dabei.

Er wollte ja nur beerben, wer tierlieb sei

und deshalb die Geheimniskrämerei.

Denn  nur  der  Papagei  weiß  anbei

die Zahlenkombination des Safes fehlerfrei.

Doch niemand hat Lust auf das tierische Abenteuer

mit dem plötzlich zerzausten und stummen Papagei:

Für  die  Erben  wird  das  äußerst  teuer!

Das große Vermögen kommt, ganz nebenbei,

nach vielen Jahren an die Bank und die Steuer,

und die Verwandtschaft in Haft wegen Tierquälerei.