No. 9903

2021-04-13 - 09:07
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

Ideale

sind entweder

Attrappen aus Pappmaché:

Bis sie mal Feuer fangen

Oder sie sind Skulpturen

aus bunt bemaltem Eis:

Bis sie abgetropft sind

+

Manchmal sind sie Denkmäler

aus voll geschissenem Metall:

Bis sie dermaleinst wegrosten

Denn ideal ist etwas oder jemand

nur für eine befristeten Zeitraum

Dann muss die Anpassung folgen

Viel zu anstrengend!

+

Die Zeit zieht darüber hinweg

Die Attrappen werden morsch

Das Eis ist lange weggeschmolzen

Und die Denkmäler weiß befleckt


No. 8430

2020-09-22 - 20:49
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

Das Ideale gleicht einer Erscheinung

Es ist ein sich subtil wandelnder Zustand,

eine Komposition, Darbietung oder Muster

durch die sich stetig anpassende Perfektion

Wie ein leuchtender Mantel um die Wahrheit:

Was leuchtet, ist das im Augenblick perfekte Licht

der Wahr-schein-lichkeit

Eine Vorlage und Verlockung der Schöpfung,

Potenziale in Wirklichkeit zu wandeln


No. 3969

2017-04-23 - 14:44
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

Vollkommen richtig und perfekt kann kein Wesen, kein Individuum sein Werk – das es selbst ist und verkörpert – zur Vollendung bringen.

Denn das völlig Reine, Wahre, Gute und Schöne, das Vollkommene und Ideale verkörpern sich nicht; sie bleiben ungesehen, ungehört und ungeboren.

Wir sind als Menschheit deren Variationen auf der Welt, deren „Vorkommen“. Erst mit unserem letzten Schritt, mit dem Tod verschmelzen wir wieder.

Das ist das Wesen des Göttlichen, das wir alle kollektiv abbilden. Unsere Leben sind Fragmente, Scheiben, Bilder und Abwandlungen, wie wilde Triebe des Idealen.

Unsere Daseinsformen, unsere Existenzen und Besuche in den Welten sind Manifestationen des Willens aller Teilnehmer an einer göttlichen Wirklichkeit.

Die materielle Ebene ist gleichsam eine sekundäre Erscheinungsform der Sehnsucht des Lebens nach sich selbst aus geronnener Energie (in stehenden Wellen) mittels bevorzugten Wahrscheinlichkeiten und einer jeweils "teilbewussten" Wahl für jede einzelne Existenz.

Erst die gesamten Zeiträume der Verkörperungen und Erscheinungen erlauben eine Sicht auf die klarer werdende Gesamtheit unserer Lebensläufe und die Annäherung an die Vollkommenheit als ein Bestandteil der kosmischen Wesenheit.