No. 7717

2020-05-12 - 13:55
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

R E V O L U T I O N ?

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Ja – IM SCHUHSCHRANK !

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Eine Revolution

im Schuhschrank,

die gibt es schon:

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Viele „Schühchen“ sind sehr krank,

liegen im Dunkeln die ganze Saison,

bekommen niemals irgendeinen Dank

Welche Frau dankt ihren Schuhen schon?

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Brav tragen sie ihre Damen,

auch bei Übergewicht und falschem Tritt,

beim Geschlurfe oder forschem Schritt

Jedes Frühjahr dann erneute Dramen:

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Sie werden streng gemustert, alsdann ausgemustert!

Die Frühjahrkollektions-Kolleginnen aufgeplustert

verdrängen das illustre Stammpersonal

Alles ganz normal

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Jung, sauber, noch unbenutzt, schön geputzt

Doch auch die Neuzugänge werden abgenutzt,

ausgenutzt, schlecht geputzt oder nicht benutzt

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Die „Schühchen“ sind schuld beim Verstauchen,

und für nasse Füße beim Pfützen tauchen,

beim Umknicken und bei Hühneraugen,

Blasen kriegen und beim Dreck aufsaugen

Zu eng, zu hart, kein Anlass zu dem sie taugen

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Und so kam es eines Tages, da fassten

die „Schühchen“ einen Plan,

und haben sich in des verhassten

Schuhschranks dunkelster Ecke zusammen getan

Ihr Frauen, ihr ahnt es sicher schon:

Die Schühchen starteten die Revolution!

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Sie malten Plakate und hingen sie überall aus:

„Zurück zur Natur“ der Slogan hing an jedem Haus.

„Geht barfuß liebe Leute, denaturiert nimmer mehr“!

Das verstanden die Schuhe tragenden Leute und gingen daher

den Sommer über ohne Schuhe, nur Sandalen liefen sehr

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Die alten Schühchen kamen alle in die Tonne

Und was war noch deren ersehnte Wonne?

> Licht in Freiheit ohne Schrank und Zäune <

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Und so rollten sie per Tonne in die Scheune,

zu ihrem neuen Versammlungsplatz

Und blieben bei ihrem ehernen Grundsatz:

Wir wollen nie mehr weichen!

Gleichheit unter Unseresgleichen –

und um „unbeschwert“ herumzuschleichen!

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Und wenn Ihr künftig Frauen barfuß gehen seht,

dann denkt daran, wie es um ihre Schühchen steht

Und  wie  gut  es  denen  heute  geht!

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No. 7703

2020-05-07 - 17:57
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

Neulich stolperte ich über einen Teppich

aus alten Gedanken

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Er war reichlich abgetreten – ich hatte ihn

jahrelang übersehen. Amüsant seine Muster,

verblüffend seine Struktur, die Textur intakt

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Es waren Pläne eingewoben. Und süße Träume

Emotionen hielten ihn immer noch zusammen

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Er war etwas vertrocknet – und die Farben blass

Jetzt hängt er an der Wand und leuchtet wieder

in den bunten Farben meiner Jugendzeit


No. 7516

2020-03-11 - 13:25
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

IM  WAHLKAMPF

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Mit grimmiger Miene

betraten die  Wähler  die geräumige Wahlkabine

Versonnen lächelnd kommen sie wieder heraus

Welches Ereignis ging dem wohl voraus?

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Es ist ihnen ein Engel erschienen!

Der  überreichte  Kugelschreiberminen

Darauf nur drei Buchstaben – blau auf gold,

umrahmt mit Rautenmuster lieblich und hold

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Da wussten die Wähler – was es zu wählen galt:

wählten wie immer die Christlich-Sozialen halt!

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Und nach Wahlschluss – wesentlich spöder

erschien  der  < Heilige  Markus  Söder >

nahm den schweren Heiligenschein ab:

So ein Wahlkampf hält eim' auf Trab“

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Und bleibt der Heilige Markus weiter auf Erden

wird  er  noch  zum  deutschen  Kanzler  werden.

Hat er sich jedoch bis dahin schlecht benommen

dann  wird  er  wohl  in  die  Hölle  kommen.