No. 8049

2020-07-25 - 18:56
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

DER  KNICK  IN  DER  LINSE

⊄ •  • ⊇

Ich hab meinem Hirn beim TV-Konsum einen Kinken verpasst!

Habe  Jahre  als  Couch-Potato im seitlichen Liegen verprasst

Die schräge Lage hat mit der Zeit meine Perspektive angepasst:

• •

Sitz  ich  selten  mal  aufrecht, hat  der  Winkel  sich  verstellt

Sehe  nur  im  Lot,

wenn  ein  Kissen  den  Kopf  schräg  auf  der  Schulter  hält

Der Optiker rät zu einer  Perspektiven-Brille  für viel Geld,

der Orthopäde hat als  Therapie  die Streckbank gewählt,

der Osteopath hat zur Diagnose den Notar dazu bestellt

Ich mach es kurz: Denn das einzige in der Welt,

was meinen Knick in der Linse erhellt,

ist Stehen beim Essen, Stehen im Schlafen, wo es mit gefällt

Das TV und die Couch sind längst schon ab- und weggestellt

Trotzdem hat sich eine gewisse  Farbblindheit  dazugesellt

Erhob Klage mit dieser  Geschichte,  denn betrachtet bei Lichte

macht das TV-Programm doch jede aufrechte Haltung zunichte!

Bin abgeblitzt vor Gerichte – seitdem schreib ich wieder Gedichte


No. 8047

2020-07-25 - 18:26
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

DIE  WIRT'HAU-'CHLÄGEREI

…   …   …

An den Tresen

entstehen die flüssigsten Hypothesen:

Die Kneipe dient zu des Wirtes Leidwesen

als Sprechzimmer fürs Gesundheitswesen

o

Trunkener Arzt stellt Anamnesen

zwecks Diagnose zu Zahnsteinthesen

Patient zahlt nur die Zeche oder Spesen

O

Und klar ist es herauszulesen,

der Verfasser ist dabei gewesen

o

Seid’s gewesen Zahnprothesen!

Und das ist einfach abzulesen:

Sehe aus wie‘n Fabelwesen . . .

P.S. Plane wieder zu genesen,

habe meine Zähne aufgelesen

…   …   …

Bekomme  kein  scharfes  'S'  mehr  hin,

solange ich ohne vordere Zahnreihe bin!

Und ist mein Zahnbestand dann repariert

wird die obige Überschrift auch korrigiert


No. 8013

2020-07-20 - 12:31
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

ZU  ZWEIT

IN  ALLE  EWIGKEIT

~ ~ ◊ ~ ~

Wer speit und schreit ist kaum bereit,

Einsicht zu zeigen, ist also nicht gescheit, insoweit

~ + ~

Das geht so seit: dem Streit bei der Silberhochzeit

Sie waren seinerzeit eine exzellente Kampfeinheit

+

Nur  e i n  Missverständnis, das beide entzweit!

Doch zum Nachgeben ist keine Seite bereit:

~ + ~

Tut mir leid – keine Zeit!

Um gute Manieren auszuprobieren

Bin zu beschäftigt mit dem Resignieren“

~ ~ ◊ ~ ~

Weißt du schon? Ob Wünsche, Pläne, Eitelkeit:

Die Resignation frisst zuletzt die meiste Zeit

Aus der Gedichte - Werkstatt


No. 7962 b

2020-07-18 - 12:39
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

Lasst doch die Alten für sich schalten und walten

Sie müssen ihre Kenntnis ohnehin für sich behalten

Und:

Widrigkeiten standhalten - sich von Krankheiten fernhalten,

einen klaren Kopf behalten - den Tag sinnvoll gestalten,

die Moral hochhalten - im Winter sich warmhalten,

am Bewährten sich festhalten + durchhalten,

vor dem TV sich wachhalten + maßhalten,

und in der Urne schließlich stillhalten


No. 7967

2020-07-13 - 11:14
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

ALT  UND  WILDVERGNÜGT

+

Für immer jung – für immer vergnügt

Nicht ans Alter denken. Das genügt?

Wer über eine gute Gesundheit verfügt

und wen das  Gedächtnis  nicht betrügt,

nicht wochenlang Vergnügen aneinanderfügt

sowie sich nicht über seine Kraftreserven belügt

und in den  Lebensstil  längere Pausen einfügt:

+   JA !   Das genügt   +

(Solange die  finanzielle Lage  nicht trügt)


No. 7944

2020-07-10 - 09:55
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

Auch das Alter kommt auf leisen Sohlen

ganz  unverhofft  und  ganz  verstohlen

Es  zwickt  nur  kurz,  es  kneift  verhalten,

es wird schon wieder bei uns steifen Alten

Wir haben doch trainiert, uns gut gehalten

Auch wenn die Knochen etwas müde sind

im Geist sind wir munter und geschwind,

im Gemüt frisch geblieben wie ein Kind

Älter werden ist nicht schwer

Alt zu sein belastet aber mehr

Schwer fällt uns dann vielmehr

das letzte Wegstück zur Heimkehr

Aber auch im Alter geht das Leben weiter:

Zufrieden bleiben macht uns dankbar heiter

Aus der Gedichte - Werkstatt


No. 7937

2020-07-08 - 11:25
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

Gut, dass die Jugend nicht langweilt

und  sie  auch  nicht  allzu  lange  weilt

+

Sind wir in ihr  –  ist die Meinung geteilt

Sind wir erwachsen:  sind wir weiter geeilt

+

Doch angelangt im Alter wird allen mitgeteilt:

wie gerne hätten wir noch in der Jugend verweilt