No. 6993

2019-09-07 - 10:22
© 2006-2025 Gerd Peter Bischoff

Eine  Wahrsagerin  sagte  mir  einmal  wahr

Und was sie sagte, empfand ich als wunderbar:

In diesem erstaunlichen Leben

verende ich nicht durch ein Erdbeben

Kein Unfall, kein Siechtum wären zu ertragen

Ich würde aber durch einen Blitz erschlagen

Und  stürbe  unverhofft  beim  Pieseln

zu Staub, um in die Urne zu rieseln

Das hat mich bis heute sehr erheitert

und mein  Bewusstsein  stark erweitert

Nur lachen darf ich nicht – da bin ich streng:

Denn in meiner Urne ist es dafür viel zu eng!

Aus der Gedichte - Werkstatt


No. 6366

2019-08-08 - 08:49
© 2006-2025 Gerd Peter Bischoff

DER  LEERE  GURU

–=≡=–

Der Guru predigte die Leere

Er war der Meister dieser Lehre

~~~

Ich hatte die Ehre und freien Blick auf sein Ohr

aus direkter Nähe  .  .  .  da trat etwas hervor:

Es erschien deutlich das Blümchenmuster

der Tapete von der Wand dahinter!

~~~

Und so etwas schafft nur ein Inder

Dann wurde es zappenduster

~ mitten am helllichten Tag ~

Was niemand sonst zu vollbringen vermag

~~~

Ich wurde sein Schüler und habe ungeniert

meditierend mein Hirn auch weg diffundiert

~~~

Und was die Lehre der Leere so impliziert,

das hat die Leserschaft grinsend goutiert!

–=≡=–

Aus der Gedichte - Werkstatt


No. 6967

2019-08-01 - 19:39
© 2006-2025 Gerd Peter Bischoff

Vollkommenes und Perfektes bieten Einblick

in unserer leuchtenden Seele virtuoses Geschick

Doch Ideales existiert nur ein kleines Stück

Eine  kurze  Zeit,  einen  langen  Augenblick:

Sie bewirken das selig machende Sekundenglück

Aus der Gedichte - Werkstatt


No. 6957

2019-07-26 - 12:49
© 2006-2025 Gerd Peter Bischoff

DAS   ZÄHE   STEAK

Er biss es – Er riss es – Oh, vergiss es:

Das Steak ist zäh und nicht zu beißen

Jeder Biss – führt hier gewiss – zur Lücke im Gebiss!

„Schmeckt’s“?  fragt der Wirt, um alles gutzuheißen

Der Gast nimmt sein Gebiss und ist sich ganz gewiss

– er lässt sich heute nicht bescheißen –

Das weiß er und lässt seine Beißer

langsam um den Teller kreisen:

Und trotz Spitzenfleisch von Rindern oder Kälber

knurrt er laut vernehmlich „Nah! Do – friss selba!“

Aus dem Gedichtband

< Mit Gedichten Humor belichten >

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