No. 6759

2018-07-10 - 11:30
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

Ich war einmal

 – nur ein schlichter Gedanke

jetzt bin ich ein Konstrukt.

~~~

Ein Konglomerat aus Gedachtem.

Der Über-zeuge meiner Überzeugungen . . .

~~~

Wenn da nur nicht das nagende Gefühl wäre,

das mir deutlich sagt: Alles Illusion!


No. 6758

2018-07-10 - 11:27
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

Der Franke* – an sich – mag keine Umerziehung.

(*Oder der Sachse, der Friese, der Schwabe)

Denn grad das Fränkische, das liebt er an sich.

(Sogar der Bayer, an sich . . .)

 

No. 6756

2018-07-10 - 11:16
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

Nur die Schwächsten blieben an den Alpen hängen!

Dort leben sie noch heute.        (Erstaunlich erstarkt)

Nur die Furchtsamen trauten sich nicht übers Meer.

An der Küste leben sie noch heute. Was ist also besser:

1 Tag Schwäche bzw. Furcht?  Oder ein Leben lang tot?


No. 6755

2018-07-10 - 11:07
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

Experten erklären das Problem.

Praktiker  lösen das Problem.

Autoritäten finden dazu drei

 neue Probleme.

~

Optimisten wagen es dennoch.

Die Pessimisten verbieten dies.

~

Oder:

Probleme in Worte zu fassen ist der

 größte Geistes- und Kraftaufwand.

Das vollbringen die  Experten.  Den

kleinen Rest erledigen die Praktiker.


No. 6754

2018-07-10 - 10:59
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

Eigentlich müssen Politiker gar nicht lügen!

Lügen sind zu unruhig und auffällig.         

Totschweigen geht auch.

~~~  ♦  ~~~    

Staatslügen sind zu bewegend!

Hier ist totschweigen Pflicht.


No. 6752

2018-07-10 - 10:54
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

Endlich sind wir wieder glücklich

in unseren Vorteilen vereint.

~

Endlich ist der Geizhals von

jeglichem Nachteil getrennt.

~

Und endlich begreift der

Zufriedene  das  Glück

der Bedürfnislosigkeit.


No. 6750

2018-07-09 - 22:25
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

DAS  SEMINAR

~

Ersatzweise:

Im Bundestag / Der Ausschuss / Die Versammlung

~~~

Im Seminar die Augen schweifen,

wer ist denn noch wach?

Die Müdigkeit will um sich greifen,

und erste Schnarcher machen Krach.

~~~

Vorne müde Häupter auf den Lehnen,

die Hände fest am Mund beim Gähnen.

Manche rutschen weg zum Dehnen.

~~~

Die eine ist versunken,

der andere hat die Luft verstunken;

viele sind ermattet auf den Teppich abgesunken.

Die in den hintersten Reihen, das erkennt man auch,

sind bereits Entschlummerte und liegen auf dem Bauch.

~~~

Das will ich mir verkneifen!

Ich plane eine Stunde schon mit meinen steifen

Händen, die auf dem Boden schleifen

nach dem Vordersitz zu greifen.

Doch dem Referent im Nadelstreifen

gefällt derweilen weiter auszuschweifen.

~~~

Was er stundenlang verklickert

– hat das Plenum abgenickert.

Er verspricht sich dutzendfach.

Ihn hungert schon.  Oh weh und ach!

Sein Stimmchen ist so schwach.

~~~

Süßer Klang vom Essensgong ertönte bei Gebrauch:

da waren alle glockenwach – und ich natürlich auch.

 

Aus meinem Gedichtband

> Mit Gedichten Humor belichten <

tredition  verlag  - -  hamburg