DER INDISCHE KÄFER
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Ein Käfer roch mein‘ Schwarztee
und stürzte sich hinein.
Und bevor ich ihn tot seh‘,
fass ich flink hinein.
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Erwische nur den kleinen Zeh
und nicht das ganze Bein.
Das tut zwar besonders weh,
aber besser als verbrüht sein.
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Ich geb‘ ihm einen Tropfen Branntwein.
Das Vieh liegt auf der Schüssel,
im Alkohol den Rüssel.
Was ich an der Narkose aber nicht versteh,
das Vieh muss wohl betrunken sein:
Fliegt torkelnd weiter in mein Rotwein.
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Bevor ich das Glas ausschütten geh,
da fällt mir etwas ein:
Der Käfer ist aus Indien,
gewohnt im Tee zu sündijen;
er war stets froh bei mir zu sein.
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Jetzt aber, benässt und trunken,
da hat es ihm gestunken!
Schiss noch auf meinen Erdbeerkuchen!
Fuchtelnd und laut am fluchen
schlug ich auf ihn ein . . .
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Flink erhob er sich
und flog beleidigt heim
Das kann jetzt an sich
nur das Heim- und Fernweh sein!
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Aus: Mit Gedichten Humor belichten
tredition verlag – – hamburg