Gerechtigkeit und Gerichtsbarkeit
pflegen ihre ferne verwandtschaftliche Beziehung
– = : = –
Sie schließen lieber Vergleiche, anstatt Ausfertigungen
von Urteilen. Das gehört sich in der juristischen Familie nicht
Nichts erfreut so sehr den Jurist,
wie wenn der Prozess schier endlos ist
= + =
Bleibt der Kampf dann aber vergeblich,
leidet sein Renommee ganz erheblich
+
Justitia, die Göttin der Gerechtigkeit,
sorgt oft dafür, dass nichts zum Feiern bleibt
=
Daher einigt man sich bei Gericht sogleich
lieber auf einen passenden Vergleich
Es wird keine Gerechtigkeit geben,
die es allen gleichzeitig recht machen kann
~ ~ ~
Denn die Voraussetzung dafür wäre,
dass jeder Mensch den anderen
selbstlos schätzt und vorbehaltlos liebt
Rechte erhalten – ermöglicht Recht zu behalten
So kann die Berechtigung walten oder schalten,
nach Gutdünken die Gerechtigkeit verwalten
Erst wenn in einer Wettbewerbs- und Ellenbogengesellschaft
Ehre, Moral, Aufrichtigkeit, Gerechtigkeit und Empathie
verloren gehen, dann wird die Lüge systemgerecht.
Jeder Krieg für Freiheit und Gerechtigkeit
bewirkt genau das Gegenteil:
~
Unfreiheit der Kämpfenden und
Ungerechtigkeit für die jeweiligen Verlierer.
~
Unrecht begangen durch die Sieger
und Hass auf beiden Seiten!
Nicht Recht – oder gar Gerechtigkeit sind
in einer „Wohlfühl-Diktatur“ entscheidend,
sondern die Ausfertigung eines Urteils,
die Abfertigung und der Rechtsfrieden.
~
Das hieße: Es gäbe kaum Verfahren.
Es fühlen sich ja alle wohl . . .
Und heute? Wem ist unwohl?
Gnade wird beschieden,
und Gerechtigkeit erkämpft.
Weil Gnade Frieden ist,
und Gerechtigkeit ein Kampf.
Recht . . . wem wird es gerecht zuteil?
Nur wem es gerecht wird - spricht von Gerechtigkeit!
Liebe ist der Baum der Gerechtigkeit
und Frieden ihre Frucht.