No. 7737

2020-05-20 - 21:50
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

Freundlichkeit, die nichts erwartet,

ist das kleine Glück, das auf alle wartet

◊                   ◊

Freundlichkeit, die nichts erwartet, benötigt nicht einmal eine Freundschaft oder eine Bekanntschaft als Voraussetzung. Sie ist einfach, zurückhaltend und freundlich, aufmunternd, menschlich und wohltuend - ohne Aufrechnung oder irgendeine Erwartungshaltung.

Eine Freundlichkeit, die sich nicht verkauft, keine Gegenleistung erwartet und die jene beglückt, die ohne Hintergedanken Freundlichkeit spenden. Die also be-ding-ungslos ist - und eben nicht dazu dient etwas herauszuholen, abzuzwacken oder um Vorteile zu erlangen usw. Natürlich wird Freundlichkeit auch missverstanden - in der jetzigen Welt allemal.

Deswegen sollte sich diese entwaffnende Art der Freundlichkeit auch mit Bestimmtheit, Gelassenheit und Direktheit verbünden. Nach meiner persönlichen Erfahrung ist ab einer bestimmten Situation dies sogar notwendig.


No. 7735

2020-05-20 - 08:02
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

Aktienkurse steigen langsam und mit Müh'

—   =   ≡   =   —

Aber abwärts stürzen sie in den Keller

Ja, das glaubst du nie:

Die Wirklichkeit ist eben schneller

als jede Fantasie!


No. 7734

2020-05-19 - 14:46
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

DIE  BUNDESLADE

Ψ

Wo bleibt nur die > Bundes-deutsche-Lade < versteckt?

In ihr soll die Zukunft Deutschlands liegen.

Hat etwas die Alliierten verschreckt,

damals kurz nach dem Bekriegen und Siegen?

Zweifel gären im deutschen Lande:

Sind wir souverän? Völlig verwirrt samma!

Dann – so am Rande – beim Unterschreiben

der Kanzlerakte traut sich unsere Bundesmamma.

Sie fragte den Ober-Flüsterer, wobei sie unterwürfig bat:

„Unsere  Bundeslade  fehlt!  Und wir sind nicht imstande

ohne diese Frieden zu finden; sind nur im Waffenstillstande.

Und in der Bundeslade liegt dazu ein genaues Exponat.“

„Oh Erbarmen, Obarma – Obamma

gebt uns doch ein kleines Scheible Rat!

Nur ein notbedingtes Grundgesetz hamma!

Und das ist nicht mehr adäquat.“

„Im Deutschen Volk ist der Freiheitswille erweckt!

Da war El Presidente überrascht, in der Tat.

Nur Stunden später wurde die Lade entdeckt.

Die deutsche Bundeslade,

von Aktenordnern verdeckt,

sie war – wie schade –

zur Unkenntlichkeit verdreckt.

Sie stand in einer Vitrine

im Keller vom Weißen Haus.

Es gab auch etliche Abholtermine,

Politiker machten sich nie etwas daraus.

Doch sie war in guter Verfassung,

und man nahm sie vorsichtig heraus.

Sie enthielt die deutsche Verfassung,

aber man wurde nicht schlau daraus:

♦   ◊   ♦

Das Volk sollte sich diese Verfassung geben,

auf Englisch mit unsichtbarer Tinte verfasst.

Der lesbare Text am Ende – so ist das eben –

ist so kurz, dass er in einen Fingerhut passt.

Er enthält angeblich zehn Gebote,

jetzt in jeder US-Botschaft einsehbar.

Wer sie aber verrät, kommt zu Tode!

Ist das nicht sonderbar?

Denn die 10 Gebote enthalten

eherne Gesetze, die verhindern,

wenn sich auch alle daran halten,

von  den  Alten  bis  zu  den  Kindern

dass Mord und Totschlag sich entfalten.

Eigentumsdelikte würden unterbunden,

sowie auch auch Meineid, Gier und Neid.

Es wären alle Bürger eingebunden

und führe auch zur Menschlichkeit.

Da aber überkam die Verwirrung

Kanzlerin sowie den Präsidenten!

Denn sie kannten die weltweite Verirrung

an allen Ecken und Enden

der gängigen Systemkomponenten.

Beide begannen zu verstehen,

wie sollte sich mit diesen Geboten

unsere gewohnte Welt denn weiterdrehen?

Sie begannen auszuloten diesen Knoten

mit allen Regierungs-Patrioten anzugehen.

Wirtschaft, Dienste, Militär erteilten schlechte Noten,

und Think-Tanks begannen, daranzugehen

ihre „Dump-Tanks“ aufzudrehen.

Lobbyisten begannen dann auf leisen Pfoten

Beängstigendes aus den „Dumb-Tanks“ auszusäen.

Ängste vor Crash und Krieg wurden aufgeboten,

Senatoren und Repräsentanten konnten dadurch sehen

Wirtschaft, Macht und Herrschaft würden dabei untergehen.

Es schien ihnen daher geboten, wegen möglicher Chaoten

oder radikaler Idioten, würde die Lade besser verboten!

Da verschwand die Bundeslade

auf Nimmer-Wiedersehn

im Fort Knox in einer Holzschublade!

Und dort wird sie – bis heute wohl noch stehn.

♦       ♦       ♦

Aus dem Band:  Mit Gedichten Humor belichten

tredition  verlag  -  -  hamburg


No. 7733

2020-05-18 - 06:57
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

VOR  GERICHT:

DER  WETTERBERICHT

Morgen gäbe es kaum Ärger

orakelte der Wetterbericht

Doch dazu kam es nicht

Denn schon abends war der Wind erheblich stärker

und nächtens tobte der Orkan wie ein Berserker:

Den ignorierten wir auch nicht!

~

Aber am Morgen staunten wir doch sehr:

Da lag unser Ferienhaus bereits am Meer


No. 7732

2020-05-17 - 20:30
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

GLÜCK  IST  IGNORANT

Es liegt auf der Hand:

Glück ist ignorant!

~ ♣ ~

Stets  im  neuen  Gewand

bleibt es vorerst unerkannt

Es braucht keinen Vorwand,

keine Ehre  –  keine Schand',

duldet keine Kette oder Band

und  findet  keinen  Widerstand

~~  ♣  ~~

Berührt dich sanft mit leichter Hand:

Wen das Glück küsst, ringt um Verstand


No. 7730

2020-05-17 - 08:36
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

IM  SKAT

Ein Mädel,

wunderhübsch in schwarzen Strümpfen

Reizt zu hoch mit allen ihren Trümpfen

Doch ach, der  Grand  geht in die Hose

Kein Cent mehr in der Kleingeld-Dose

Das letzte Hemdchen und noch viel mehr

gibt sie ihrem Skat-Genossen her!

Herz-Bube war das Resultat

9 Monat‘ später lag er erst im Skat

Doch das Mädel sah sofort den Sinn:

Er war ihr großer Hauptgewinn

Ein Grand auf allen Vieren!

Zu hoch zu reizen heißt nicht gleich verlieren!

Aus dem Band: 

Mit Gedichten Humor belichten

tredition verlag  - -  hamburg


No. 7729

2020-05-16 - 18:49
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

DER  CASANOVA

Ψ

Er wusste, er musste handeln,

begann  sogleich  anzubandeln

Sie war dabei, sich umzuwandeln

Er fürchtet, sie würde sich verschandeln

Er: war die Casanova-Raupe

hinten in der Gartenlaube

Sie: ein junges Ding,

das schon so versponnen

an einem Blatte hing

Sie lächelte versonnen

und wurde ein Schmetterling

Der Rauperich der grämte sich,

und dachte, vielleicht verfliegt sie sich

Doch angelegentlich ließ man ihn im Stich

Er wartet auf der Gartenlaube – allmorgendlich

Das ist, so wie ich glaube, ganz bedauerlich


No. 7728

2020-05-16 - 08:12
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

DER  SCHAM-AHNE

Wer trommelt gern, wer bommelt noch? Es ist euer

alter  Onkel  Theodor,  ein prominenter Getreuer

seiner  weithin  anerkannten  Tierliebhaberei.

Doch das wurde der Verwandtschaft zu teuer!

Aber jetzt im Altenheim ist es ihm einerlei,

er redet eh' nur noch mit seinem Papagei.

Vor dem Tod das Pflegefeuer

in  der  Pflegestufe  drei.

Nach dem Tod das Fegefeuer

im Krematorium Nummer zwei.

Nach dem 'Krema' ein Tutorium bei

den Spezialisten für die Erbschaftssteuer:

Frohe Erben in der Steueranwaltskanzlei

sind präsent für die große Freudenfeier.

Doch der Nachlass, der ist ungeheuer,

erscheint als komplette Augenwischerei!

Der Erblasser, so ein Ochs und Wiederkäuer,

vererbt nur Futter und seinen Papagei.

Die Kohle ist beim Finanz-Betreuer

gut versteckt im Bank-Gemäuer.

Es gibt ein lautes Empörungsgeschrei,

dazu  eine  regelrechte  Massenschlägerei,

mit dem Einsatz von Schutz- und Kriminalpolizei.

Später in der Bank noch eine kleine Messerstecherei,

da sind ungefähr fünf geldgierige Stecher mit dabei.

Scham überkam den Ahnen hierbei,

er war angesichts  dieser  Leichenfledderei

persönlich per Standleitung zum Himmel dabei.

Er wollte ja nur beerben, wer tierlieb sei

und deshalb die Geheimniskrämerei.

Denn  nur  der  Papagei  weiß  anbei

die Zahlenkombination des Safes fehlerfrei.

Doch niemand hat Lust auf das tierische Abenteuer

mit dem plötzlich zerzausten und stummen Papagei:

Für  die  Erben  wird  das  äußerst  teuer!

Das große Vermögen kommt, ganz nebenbei,

nach vielen Jahren an die Bank und die Steuer,

und die Verwandtschaft in Haft wegen Tierquälerei.