Die unmerklichen Vorboten
von Hinterfragungsverboten
zeigen unseren Weg zum Dienstboten:
Die Zensur schleicht sich ein – auf leisen Pfoten
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Vom Januar 2019 bis Januar 2024
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> 1533 verfasste Reime und Gedichte <
ist ein Novum deutscher „Dicht-Geschichte“
Die Leserschaft ist Zeuge wie auch Richter:
Hier schreibt Deutschlands ‚meister‘ Dichter . . .
Die unmerklichen Vorboten
von Hinterfragungsverboten
zeigen unseren Weg zum Dienstboten:
Die Zensur schleicht sich ein – auf leisen Pfoten
Zu lange an der Macht fördert voll und ganz
die Arroganz. Und folglich auch die Ignoranz
Bei einem nicht hinterfragbaren Weltgeschehen
hat die Diktatur bereits ungesehen
den Ausgang hinter uns – mit einem Schloss versehen
Die Wahrheit erkennt man oft nur später
Doch hier sei auf Vorsicht erpicht:
Es gibt auch Narrative auf Räder,
die wandeln sich und man erkennt sie nicht
Um die Deutungshoheit dreht sich der Zwist
"Ein Mist" gilt kaum für den – wie ihr wisst –
der nicht selbst in ihm steckengeblieben ist
Ein Pessimist freut sich über jedes Unglück, das nicht eingetreten ist
Aber er bleibt ein Pessimist und warnt gleich vor dem nächsten Mist
.
Ein Zorniger freut sich, Schadensfälle anderen unter die Nase zu reiben
Er hat gewarnt, kann nun zuschlagen und zurecht zornig bleiben
.
Der Dumme freut sich wie bekifft, wenn es die Wagemutigen trifft
"Jo mei, Ärger gespart wie nie – es lebe hoch, die Lethargie"
IN DER FUSSGÄNGERZONE
+
Eine dicke Frau stand oben ohne
spät in der Nacht – und ich betone:
wie angewurzelt mit ihrem smart-phone stehen
und eifrig Texte tippend, das war deutlich zu sehen
+
Sie hatte ein Rendezvouz und fand die Adresse nicht,
trug zur Diskretion ihren BH vorm Gesicht.
Ich dachte, "die ist nicht ganz dicht"
Das war nachts um elf Uhr zwei.
+
Morgens um ein Uhr drei
kam ich wieder vorbei
+
Ich beobachtete sie bis um zwei Uhr sieben,
da hatte sie immer noch geschrieben
Kein Mensch war mehr zu sehen
Es musste etwas geschehen
+
Ich näherte mich leise, fragte, ob sie friert
Sie tippte weiter völlig entspannt und ungeniert
Da gab ich ihrem Kopf einen ganz kleinen Stips:
Und siehe da – der war aus Gips
+
Ich erschrak mich wie nie!
Das smart phone lief mit emotionsloser KI
Denn daran hat ja noch niemand gedacht,
was KI mit unserem Oberstübchen macht
=
(Im Andenken an Joachima Ringelnatz)
Heute mailt sie angezogen von ihrem Platz
Smart-phone Junkies
=
Es geht uns heute mies
und nicht mehr ohne dies:
+
Wir, die Techno-Junkies
und Smart-Phone-Zombies
haben Jahrzehnte lang trainiert
und bekommen heute garantiert
minütlich die 'Wahrheit' serviert
+
So hat es sich etabliert!
Jeder Idiot hat seinen QR-Kot,
den nur ein Computer lesen kann
Wir User stehen hilflos nebendran
Ohne smart-phone ist der Mensch wohl tot
Und mit: Auf Dauer fixiert und mental verroht
Im Parlament
+
Die Flegel wollen nicht reifen,
sondern bei den Vorträgen pfeifen
oder nach dem Smartphone greifen,
den Abgeodneten Sitznachbar kneifen,
rufen, gelegentlich sogar lautstark keifen,
schließlich ruppig die Opposition angreifen!
+
Aber Sitzungsgelder und Diäten abgreifen
Kann man diese Unreifen noch begreifen?
Nein! Also durchgreifen und rausschleifen!
Wer sieht noch ein Licht?
In der nahen Zukunft nicht!
Auf die ist kaum jemand erpicht
=
Heute geht es drunter und drüber
Und die Bürger laufen dicht an dicht
scharenweise zu den Pessimisten über