No. 7730

2020-05-17 - 08:36
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

IM  SKAT

Ein Mädel,

wunderhübsch in schwarzen Strümpfen

Reizt zu hoch mit allen ihren Trümpfen

Doch ach, der  Grand  geht in die Hose

Kein Cent mehr in der Kleingeld-Dose

Das letzte Hemdchen und noch viel mehr

gibt sie ihrem Skat-Genossen her!

Herz-Bube war das Resultat

9 Monat‘ später lag er erst im Skat

Doch das Mädel sah sofort den Sinn:

Er war ihr großer Hauptgewinn

Ein Grand auf allen Vieren!

Zu hoch zu reizen heißt nicht gleich verlieren!

Aus dem Band: 

Mit Gedichten Humor belichten

tredition verlag  - -  hamburg


No. 7729

2020-05-16 - 18:49
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

DER  CASANOVA

Ψ

Er wusste, er musste handeln,

begann  sogleich  anzubandeln

Sie war dabei, sich umzuwandeln

Er fürchtet, sie würde sich verschandeln

Er: war die Casanova-Raupe

hinten in der Gartenlaube

Sie: ein junges Ding,

das schon so versponnen

an einem Blatte hing

Sie lächelte versonnen

und wurde ein Schmetterling

Der Rauperich der grämte sich,

und dachte, vielleicht verfliegt sie sich

Doch angelegentlich ließ man ihn im Stich

Er wartet auf der Gartenlaube – allmorgendlich

Das ist, so wie ich glaube, ganz bedauerlich


No. 7728

2020-05-16 - 08:12
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

DER  SCHAM-AHNE

Wer trommelt gern, wer bommelt noch? Es ist euer

alter  Onkel  Theodor,  ein prominenter Getreuer

seiner  weithin  anerkannten  Tierliebhaberei.

Doch das wurde der Verwandtschaft zu teuer!

Aber jetzt im Altenheim ist es ihm einerlei,

er redet eh' nur noch mit seinem Papagei.

Vor dem Tod das Pflegefeuer

in  der  Pflegestufe  drei.

Nach dem Tod das Fegefeuer

im Krematorium Nummer zwei.

Nach dem 'Krema' ein Tutorium bei

den Spezialisten für die Erbschaftssteuer:

Frohe Erben in der Steueranwaltskanzlei

sind präsent für die große Freudenfeier.

Doch der Nachlass, der ist ungeheuer,

erscheint als komplette Augenwischerei!

Der Erblasser, so ein Ochs und Wiederkäuer,

vererbt nur Futter und seinen Papagei.

Die Kohle ist beim Finanz-Betreuer

gut versteckt im Bank-Gemäuer.

Es gibt ein lautes Empörungsgeschrei,

dazu  eine  regelrechte  Massenschlägerei,

mit dem Einsatz von Schutz- und Kriminalpolizei.

Später in der Bank noch eine kleine Messerstecherei,

da sind ungefähr fünf geldgierige Stecher mit dabei.

Scham überkam den Ahnen hierbei,

er war angesichts  dieser  Leichenfledderei

persönlich per Standleitung zum Himmel dabei.

Er wollte ja nur beerben, wer tierlieb sei

und deshalb die Geheimniskrämerei.

Denn  nur  der  Papagei  weiß  anbei

die Zahlenkombination des Safes fehlerfrei.

Doch niemand hat Lust auf das tierische Abenteuer

mit dem plötzlich zerzausten und stummen Papagei:

Für  die  Erben  wird  das  äußerst  teuer!

Das große Vermögen kommt, ganz nebenbei,

nach vielen Jahren an die Bank und die Steuer,

und die Verwandtschaft in Haft wegen Tierquälerei.


No. 7727

2020-05-15 - 12:31
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

IN  DER  WAHLKABINE

Ψ

Weit her gekommen – und in der Wahlkabine

nehm ich meinen Stift mit stolzer Miene,

für ein rasches Kreuzerl bei der „JWD“.

Der Stift aber schreibt nicht mehr, wie ich seh . . .

ψ

Wachs ist dort auf dem Wahlformular!

Bei jeder Partei – bis auf eine – war

ein Ankreuzen nicht mehr durchführbar

Da wird mir mit einem Male klar:

ψ

Höhere Mächte verursachen diesen Clou!

Und vom Wahlplakat grinst dazu

Bayerns Häuptling Manitou.

Na dann – hast mich wieder – CSU

ψ

Und selbst Lord Jesus hat von Kreuz gelacht:

„Salve, mein Lieber, dös host fein gemacht“!


No. 7726

2020-05-15 - 12:01
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

WAS  WAR  ES ?

Ich stand und sah es

Dann war es weggeflogen

Und wieder kam es!

Ich war aber weggezogen

~  ~   ≅   ~  ~

Grübelnd ahnte ich – den kennsch!

Wir dachten beide öfter aneinander

Es hielt mich für einen Mensch,

ich ihn für einen Salamander


No. 7725

2020-05-15 - 11:47
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

DAS   "SCHAUMAL"

In einer Welt, geprägt von äußerlichen Eitelkeiten,

ist der Anblick illustrer Prominenz nicht zu vermeiden

Da ist es sinnvoll, deren „Schaumal" in den Park zu setzen

Aber Denk mal: wenn Vögel mit Verdauungsnot

jene noblen Statuen besetzen. . . denn Vogelkot

kann einem jeden Ruhm und Ruf verätzen.


No. 7724

2020-05-15 - 11:41
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

DIE  DAMENWELT

Δ

Bei grobem Unfug und frecher Narretei

sind  öfters  auch  die Damen  mit  dabei !

Nur bei groben Raufhändel oder Schlägerei,

begnügt sich eine Dame mit lauter Kreischerei

Δ

Landet eine Sache schließlich vor Gericht

sind Damen aufs Erscheinen keinesfalls erpicht

Doch als Zuschauerinnen und bei der Gafferei,

sowie als Zeugin taugen Damen einwandfrei!


No. 7723

2020-05-14 - 11:24
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

DAS ABNEHM-GEDICHT

Heute: Als Hauptgericht

das gewitzte „Abnehm-Gedicht“

Es zaubert ein Lächeln ins Gesicht!

Und die Wahrheit an der Geschicht:

Wer viel lacht, der esset nicht . . .

135 Muskeln bewegt das Lachen

Da passt kein Essen in den Rachen

Verbringe die Stunden, die wachen,

mit  Lachen  über humorige Sachen

Was Lachen für Energie verbrennt,

weiß erst, wer richtige Lacher kennt

Viel Gelächter, das liegt auf der Hand,

bringt einen positiven Stresszustand

Die Lachforscher, die Gelotologen,

erforschten das und haben nicht gelogen!

Schau Dir mal einen echten Scherzkeks an:

kein Gramm Übergewicht oder Fett mehr dran

Quäl' Dich nicht mit Hunger und Diät,

besser ist die  Lebenslust  und Spontaneität

Lach mal kräftig und mit gewichtiger Intensität

Wie die Pfunde purzeln bei richtiger Mentalität!


No. 7722

2020-05-14 - 09:35
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

DAS  NATURKIND

Ψ

Meine Mutter hat einen eisernen Bauch,

und sie dreht sich sacht im Kreise

Aber gut festhalten tut sie mich auch,

auf eine kaum spürbare Weise

Sie ist dick und kugelrund

mit einem versteinerten Gesicht

Und wie viel sie wiegt in Pfund,

das interessiert sie nicht

Sie hat eine sanfte blaue Haut,

bringt leise den Schlaf in der Nacht

Ist sie unter Spannung wird sie laut

und bebt, dass es nur so kracht

Wütend raucht sie wie ein Vulkan

manchmal für Wochen fortan

Aber sie ist eine gute Mutter,

und bleibt mir immer grün,

gibt mir stets ihr bestes Futter,

um lebendig aufzublüh‘n

Auch Bauern schätzen sie, die Verehrte,

weil sie durchweg alle Wesen mit ernährte

Ich säe und ernte durch meine Gartenerde

Habe nie gerätselt was wohl aus mir werde:

Denn meine Mutter ist die Erde!


No. 7721

2020-05-13 - 11:53
© 2006-2024 Gerd Peter Bischoff

DIE  VERHANDLUNG

— == ≡ ≡ ≡ == —

Ich saß einmal bei Gerichte

und schrieb der Richterin Gedichte

Streng blickend nahm sie mein Papier entgegen,

doch bald schon begann sich ihr Gesicht zu regen

Rot lief sie an, ob sie etwa zornig sei?

— == ≡ ≡ ≡ == —

Sie rief den Gerichtsdiener herbei,

der entschwand geschwind nach hinten,

tauchte auf und hatte Taschentücher dabei;

was konnte sie nur anstößig finden?

— == ≡ ≡ ≡ == —

Die Richterin schnäuzte, rieb sich die Augen und noch schlimmer,

unterbrach die Verhandlung und bat mich ins Beratungszimmer:

Dort begann sie zu lachen und fing sich nicht mehr ein

Was schriebe ich denn für Sachen,

und es ihr zu geben wär gemein!

— == ≡ ≡ ≡ == —

Ob die Verhandlung nicht zu trocken sei, hab‘ ich sie gefragt:

„Humor ist Pflicht. Im Gerichtssaal aber nicht“, hat sie nur gesagt.

Aber schließlich war ich Schöffe; war nicht angeklagt!

— == ≡ ≡ ≡ == —

Und die Lehre aus der Misere, der Sinn der Sache:

Lerne beizeit – im Gericht regiert die Ernsthaftigkeit,

sodass weder ich – noch sonst jemand dort lache

— == ≡ ≡ ≡ == —

Aus dem Band:   Mit Gedichten Humor belichten

tredition  verlag  - -  hamburg